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safehands | the art of goalkeeping in der HDI-Arena

Was sich norddeutsche Torwarttrainer seit langem gewünscht hatten, wurde nun Wirklichkeit: Ein Torwarttrainer-Seminar mit Spitzenreferenten vor ihrer Haustür. Bisher fanden die Torwarttrainer-Kongresse von „safehand – the art of goalkeeping“ fast ausschließlich im Süden Deutschlands statt, so dass interessierte Torwarttrainer aus dem Norden Deutschlands einen weiten Weg zurücklegen mussten, um an dieser Veranstaltung teilzunehmen.

Claudio Filippi | Juventus Turin

Jörg Sievers | Hannover 96

Brian Sørensen | Fortuna Hjørring

Peter Rasch | Hannover 96

Deshalb reifte schon seit geraumer Zeit der Gedanke, auch einmal in Norddeutschland eine Veranstaltung dieser Art durchzuführen. Nachdem die Hannover 96–Fußballschule erfreulicherweise als Partner gewonnen werden konnte, stand der  Durchführung der Veranstaltung zusammen mit „safehand – the art of goalkeeping“ nichts mehr im Wege. Der Veranstaltungsort im VIP-Bereich der HDI-Arena gab den Vorträgen den gebührenden Rahmen. Als Hauptreferent konnte der Backnanger AIR-Body-Entwickler keinen Geringeren als den italienischen Star-Torwarttrainer Claudio Filippi von Juventus Turin gewinnen. In seinem Vortrag die „Methode Juventus“ gab er einen Einblick in das Ausbildungskonzept der Torhüter beim italienischen Rekordmeister. Im zweiten Teil des Vortrages „Methoden und Hilfsmittel für das Training“ ging er auf seine neueste Erfindung, das Filippi-Schild, ein. Im Praxisteil am Nachmittag zeigte er Möglichkeiten auf, wie dieses Hilfsmittel sinnvoll im Torwarttraining eingesetzt werden kann, auch in Kombination mit AIR-Bodys.
Nach dieser Demonstration führte  der Däne Brian Sorensen, Torwarttrainer beim europäischen Frauen-Spitzenteam Fortuna Hjorring, als weiterer Referent sein „Goal Station Training Systems“ sowie die seiner Meinung nach „beste Ballmaschine der Welt“ vor. Abschließend gab noch Peter Rasch aus der 96-Fußballschule einen kurzen Einblick in seine Arbeitsweise.
Hannovers Stadionsprecher Frank Rasche übernahm zunächst die Begrüßung und die Einführung in die Veranstaltung. Natürlich nutzte er zunächst die Möglichkeit, Fragen zu Gianluigi Buffon, Filippis Schützling bei Juventus Turin und fünfmaligem Welttorhüter sowie Kapitän der italienischen Nationalmannschaft, zu stellen. Als erstes wollte Rasche wissen, welcher Typ von Mensch Buffon sei. Filippi beschrieb den 159-fachen Nationaltorwart als sehr positiv denkenden Menschen. Trotz seiner 38 Jahre gehöre Buffon immer noch zu den weltbesten Torhütern, weil er wie viele Fußballgrößen eine außergewöhnlich starke Persönlichkeit sei und seinen Beruf nach wie vor sehr ernst nehme. Trotz seines großen Ehrgeizes sei er aber nicht verbissen, sondern ein stets offener und freundlicher Mensch.
Bei der Frage, wie lange Buffon noch dieses Niveau halten könne, wollte sich Filippi nicht festlegen. Er gab aber preis, dass es Buffons persönliches Ziel sei, bei der WM 2018 noch einmal dabei zu sein. Er wäre dann der einzige Spieler der Welt, der 6-mal an diesem Weltturnier teilgenommen hätte.
Wie sich das Torwartspiel in den letzten Jahren verändert habe, war Frank Rasches nächste Frage an den italienischen Startrainer. Claudio Filippi bezeichnete die Einführung der Rückpassregel im Jahre 1992 als die wichtigste Änderung, weil die Torhüter seither zusätzliche Aufgaben übernehmen und Feldspielerqualitäten besitzen müssen. Aber auch moderne Spielsysteme wie z.B. die Viererabwehrkette hätten das Torwartspiel verändert.
Als nächstes wollte Rasche wissen, worauf Torwarttrainer bei der Ausbildung junger Torhüter achten sollten. Für Claudio Filippi ist wichtig, dass die Trainer nicht nur Bälle aufs Tor schießen, sondern vor allem auf die technisch richtige Ausführung der Aktionen des Torhüters achten. Außerdem müsse ein Trainer die Schwächen und Stärken des Torhüters erkennen können, um das Training darauf aufzubauen. Er plädierte dafür, nicht alle Torhüter gleich zu trainieren, sondern die Besonderheiten jedes Torhüters im Training zu berücksichtigen. Eine absolute Voraussetzung ist für ihn, dass der Trainer weiß, was er tut und warum er speziell diese Übungen einsetzt.
Rasches letzte Frage, wie wichtig heute technische Hilfsmittel im Torwart-Training sind, war ein Vorgriff auf den am Nachmittag stattfindenden Praxisteil. Als er vor ca. 10 Jahren erstmals die Airbodys gesehen habe, habe er sofort erkannt, dass diese ein wichtiges Hilfsmittel in Torwarttraining sein könnten, antwortete Filippi.  Zu dieser Zeit habe er bei Sienna Calcio einen Torhüter trainiert, der im Luftkampf mit gegnerischen Spielern schwach ausgebildet war. Für diesen Torhüter seien Airbodys ein wichtiger Helfer gewesen, diese Schwäche zu verbessern. Auch das von ihm kreierte Filippi-Schild, das seit kurzem auf dem Markt ist, sei ein Hilfsmittel, das aus der Notwendigkeit heraus entstanden ist, spielgemäße Situationen mit den Torhütern zu trainieren. Außerdem nannte er die Ballmaschine als geeignetes Gerät für das Torwarttraining. Durch verändertes Material hätte die Wucht der Schüsse zugenommen. Da der Torwarttrainer körperlich nicht in der Lage sei, viele Schüsse von dieser Qualität abzugeben und man Feldspieler nicht oft ins Torwarttraining integrieren könne, sei der Einsatz einer Ballmaschine durchaus sinnvoll.

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Bregenz | Oktober 2014 | Fernsehbericht